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Balkonkraftwerke

Mit Balkonkraftwerken können auch Mieter ihren eigenen Sonnenstrom produzieren. Ein Balkon reicht dafür aus. Die maximale Leistung beträgt 600 Watt. Bis zu dieser Leistung dürfen diese Mini-Solaranalgen ohne Genehmigung als Einsteck-PV-Anlage genutzt werden. Die bürokratischen Hürden für den Betrieb der Geräte waren bis vor kurzem hoch. Das hat sich nun geändert.

Die Bundesregierung hat im Mai einen Gesetzentwurf vorgelegt, nach dem zukünftig 800 Watt Leistungen erlaubt sein sollen. Geplant ist auch der Betrieb über handelsübliche Schuko-Stecker. Bislang müssen die Anlagen an spezielle Einspeise-Steckdosen, sog. Wieland-Stecker, angeschlossen werden. Auch die Anmeldung soll einfacher werden.   

Montage

Minikraftwerke können einfach und ohne feste Montage auf dem Balkon oder der Terrasse aufgestellt werden. Das Solarmodul wird an den Wechselrichter angeschlossen und das Kabel mit der Steckdose auf dem Balkon verbunden. Nach der Montage ist dem Netzbetreiber die Inbetriebnahme zu melden. Von Solarmodulen auf Dächern unterscheiden sich die Balkonkraftwerke dahingehend, dass sie deutlich kleiner und von einem Laien installiert werden können. Bei einem Umzug können sie abmontiert und mitgenommen werden.   

Für die Installation soll in Zukunft keine Genehmigung des Vermieters erforderlich sein. Dennoch ist es ratsam, die Zustimmung des Vermieters oder der Miteigentümer einzuholen. Eine Ablehnung ist nur möglich, wenn bauliche Gegebenheiten eine Installation nicht zulassen oder technische Risiken bestehen. Miteigentümer können dann nicht mehr einfach „nein“ sagen.   

Kosten und Ertrag

Komplettpakete bekommt man mittlerweile schon ab 600 Euro. Balkonkraftwerke mit Speicher sind erheblich teurer und kosten mehr als 2.000 Euro. Anfang des Jahres wurde die Mehrwertsteuer von 19 Prozent auf Solaranlagen gestrichen. Zudem fördern viele Städte und Gemeinden Solaranlagen mit einem Zuschuss von bis zu 750 Euro.     

Je nach Standort, Ausrichtung und Sonneneinstrahlung kann eine 600 Watt-Anlage im Sommer 2,5 kWh Strom erzeugen. Alle an den Hausstrom angeschlossenen Geräte wie Waschmaschine, Trockner und Kühlschrank nutzen dann vorrangig den eingespeisten Solarstrom. Bei einem Strompreis von 40 Cent/kWh macht das 1 Euro Ersparnis pro Tag. Mit einer guten Ausrichtung lassen sich 100 bis 200 Euro pro Jahr sparen. Die Investition rechnet sich bereits nach wenigen Jahren. Überschüssiger Strom wird ohne Vergütung in das öffentliche Netz abgegeben. Die Möglichkeit der Speicherung zu viel erzeugter Energie funktioniert nur mit einer zusätzlichen Batterie.

Stromzähler

Vor Inbetriebnahme hilft ein Blick auf den Stromzähler. Ist dort ein analoger Stromzähler mit Drehscheibe verbaut, handelt es sich meistens um einen Zähler ohne Rücklaufsperre. Dabei kann es passieren, dass Ihr Stromzähler rückwärts dreht, wenn Sie mehr Strom produzieren als verbrauchen. Rückwärtsdrehende Zähler werden noch übergangsweise geduldet und zwar so lange, bis vom Messstellenbetreiber ein moderner Zähler installiert wird.

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