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Fit for 55

Europa macht beim Klimaschutz ernst. Bis 2030 sollen die CO2-Emissionen in der EU um 55 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 gesenkt werden. Im Klimaschutzpaket „Fit For 55“ wurde dazu der Beschluss gefasst, ab 2027 auch den Bereich Wärme und Verkehr in den Emissionshandel einzubeziehen.

EU-Emissionshandelssystem

Zentraler Punkt des Maßnahmenpakets ist der Emissionshandel. Einfach gesagt bedeutet das, wer CO2 ausstößt, muss dafür bezahlen. Die Zertifikate werden von der EU ausgegeben. Nach dem Prinzip „Begrenzen und Handeln“ („Gap and Trade“) wird politisch entschieden, wieviel Treibhausgase ausgestoßen werden dürfen.

Bis zum Jahr 2012 erhielten die meisten Wirtschaftssektoren ihre Zertifikate kostenlos. Das betraf vor allem Energieunternehmen, die energieintensive Industrie sowie Teile des Luftverkehrs. Seit 2013 nimmt der Anteil der kostenlosen Zertifikate stetig ab. Seither müssen fehlende Zertifikate zugekauft werden. Unternehmen, die ihre Kontingente nicht ausschöpften, weil sie bereits viel in Energieeffizienz investiert hat, können ihre überschüssigen Zertifikate am Markt verkaufen.

Lukrativer CO2-Handel

Das Geschäft mit CO2-Zertifikaten wird immer lukrativer. Jahrelang lag der Preis für eine Tonnen CO2 bei 20 Euro. Seit 2020 ist er stark angestiegen und kratzte im Februar 2023 die Marke von 100 Euro pro Tonne CO2. Die Preise dürften weiter steigen, denn die EU möchte die Zertifikate in Zukunft weiter verknappen. Die Zertifikate werden an der European Energy Exchange (EEX) in Leipzig und auch an anderen Börsenplätzen wie in Amsterdam gehandelt.   

Emissionsbepreisung für Gebäude

Um das Klimaziel 55-Prozent zu erreichen, soll der Emissionshandel ab 2027 und auf die Sektoren Gebäude und Verkehr ausgedehnt werden. Das bedeutet, wer Brennstoffe in den Umlauf bringt, muss für die darin enthaltenen Emissionen Berechtigungen haben. Kostenlose Emissionsrechte sind nicht vorgesehen. Auch hier sollen die Emissionsgrenzen für die beiden Sektoren Wohnen und Verkehr kontinuierlich gesenkt werden, um die Klimaziele zu erreichen. Damit steigt der Druck auf Immobilieneigentümer, in neue und umweltfreundliche Technologien zu investieren. Gefördert werden u. a. der Einsatz von umweltschonenden Heizstoffen, Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz und der Einbau von energiesparenden Geräten. Die Erlöse aus dem Emissionshandel sollen dazu eingesetzt werden, Haushalte mit kleinem und mittlerem Einkommen zu unterstützen.

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