Nach der über zehnjährigen Boom-Phase im Immobiliensektor, die vor allem durch die niedrigen Zinssätze vorangetrieben wurde, hat sich die Stimmung seit 2023 eingetrübt. Die Zahl der Neubauten und Bestandstransaktionen ist zurückgegangen. Zur Zeit belasten vor allem die hohen Zinssätze und Baupreise sowie allgemeine Unsicherheiten. Der Immobilienmarkt kommt daher noch nicht richtig wieder in Schwung. Gerade diese Situation bietet aber für alle, die über ausreichende liquide Mittel und Sicherheiten und/oder Fähigkeiten zur Eigenleistung verfügen, gute Chancen für neue Immobilienprojekte.
Ein- und Zweifamilienhäuser
Für Familien mit Kindern sind Ein- und Zweifamilienhäuser gut geeignet. Sie sind geräumig und bieten einen Garten mit Naturerlebnis. Eigenheim schafft im Gegensatz zu einer Mietwohnung Freiräume. Als Sachwert bietet es zudem Inflationsschutz und eignet sich daher gut zur Altersvorsorge. Was ist beim Kauf oder Bau zu beachten?
- Die Lage ist beim Hauskauf nach wie vor entscheidend. Häuser auf dem Land sind preiswerter als in der Stadt. Gute Stadtlagen sind begehrter als schlechte. Achten Sie beim Hauskauf auf Faktoren wie die Verkehrsanbindung (Autobahnen), Nähe zu öffentlichen Verkehrsmitteln, soziale Struktur des Viertels, Nachbarschaft, Einkaufsmöglichkeiten, Schulen, Kindergärten und Freizeitangebote.
- Nach der Lage des Objektes rückt die Energieeffizienz von Häusern und Wohnungen immer mehr in den Blickpunkt. Das kürzlich novellierte Gebäudeenergiegesetz sorgt aktuell dafür, dass Immobilien meist um den Wert der notwendigen Sanierungsmaßnahmen preiswerter werden. Weitere wertmindernde Effekte könnten sich durch neue EU-Sanierungsvorgaben ergeben.
- Begutachten Sie daher ausführlich den baulichen Zustand des Hauses, vor allem Wände, Decken, Böden, Fenster, Türen, Heizung, Elektroinstallationen und das Außengelände. Lassen Sie im Zweifel ein Gutachten durch einen Sachverständigen erstellen, möglicherweise auch ein Bodengutachten.
- Prüfen Sie auch, ob die Aufteilung des Hauses Ihren Vorstellungen entspricht. Nachträgliche Anpassungen kosten Geld. Wichtig ist z. B., dass das Haus genügend Räume in benötigter Größe hat, wenige Zimmer im Durchgang liegen, Bäder Fenster haben und die Terrasse zur Südseite ausgerichtet ist.
Mehrfamilienhäuser
Mehrfamilienhäuser sind nicht nur aufgrund von Steuervorteilen eine gute Kapitalanlage. Im Gegensatz zu Geldanlagen (Nominalwerten) sind Häuser wertbeständig und leicht verständlich, anders als die komplexen Finanzprodukte. Weitere Pluspunkte: Sie haben Ihre Kapitalanlage jederzeit im Zugriff und können Ihre Rendite durch Eigenleistungen erhöhen. Was ist beim Kauf noch zu beachten?
Immobilien lohnen sich vor allem dann, wenn Sie zuverlässige Mieter haben und Mietausfälle minimieren. Denn der Wert einer Immobilienanlage ergibt sich nach dem Ertragswertverfahren aus dem Gegenwartswert zukünftiger Mieteinkünfte. Prüfen Sie beim Kauf daher sehr genau die bestehenden Mietverhältnisse (z. B. sozialer Hintergrund, Dauer, Zahlungspraxis und Verhalten).
Vertrauen Sie beim Kauf oder Bau Ihrer Immobilie auf einen Immobilienmakler, der den regionalen Immobilienmarkt kennt, gute Kontakte zu potenziellen Verkäufern hat und Sie bei Vertragsverhandlungen unterstützen kann.