Bundesbauministerin Klara Geywitz steht unter Druck. Die politisch angestrebten 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr sind aktuell Wunschdenken. Allenfalls 250.000 werden nach Expertenschätzungen 2024 gebaut. Insgesamt fehlen in Deutschland derzeit über 700.000 Wohnungen. Gefragt sind daher neue Anreize vor allem für junge Familien. Hier ein Überblick über aktuelle staatliche Förderprogramme.
Jung kauft alt
Dieses neue Förderprogramm der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) befindet sich in der Planung. Es soll im Sommer 2024 an den Start gehen. Ziel ist es, Familien mit minderjährigen Kindern beim Kauf von Altimmobilien zu fördern. Es gibt vor allem in kleinen Städten und Gemeinden viele Leerstände. Das Fördervolumen soll bei 350 Mio. Euro liegen. Weil es keine Zuschüsse, sondern nur zinsgünstige Kredite mit Zinssätzen unter einem Prozent gibt, ist die tatsächliche Wirkung größer. Es kommt zu einem Hebeleffekt.
KNN-Programm
Mit dem KNN-Programm der KfW soll der klimafreundliche Neubau im Niedrigpreissegment gefördert werden. Ziel ist die Schaffung von rund 100.000 preisgünstigen Familien-Wohnungen, die nicht im Sozialwohnungsbau angesiedelt sind. Die Konditionen dafür sind noch nicht veröffentlicht. Das Fördervolumen soll bei einer Milliarde Euro liegen.
KFN-Programm
Dieses ebenfalls von der KfW bereitgestellte Förderprogramm für den klimafreundlichen Neubau gibt es bereits seit März 2023. Es wurde jedoch im Dezember 2023 plötzlich gestoppt, soll jedoch im Februar mit einem Volumen von 762 Mrd. Euro wieder reaktiviert werden.
WEF-Programm
„Wohneigentum für Familien“, so heißt das seit dem 1. Juni 2023 laufende KfW-Programm für Familien und Alleinerziehende mit mindestens einem minderjährigen Kind und einem zu versteuernden Einkommen von maximal 90.000 Euro. Diese Einkommensgrenze erhöht sich jedoch mit jedem weiteren Kind um 10.000 Euro. Gefördert werden Neubauten und der Erstkauf von Wohngebäuden und Eigentumswohnungen. Die Immobilien müssen jedoch klimafreundlich nach dem Effizienzstandard EH40 gebaut sein. Das Fördervolumen in Form von zinsgünstigen Krediten liegt bei 170.000 Euro (1-2 Kindern), 200.000 Euro (3-4 Kindern) und 220.000 Euro (ab 5 Kindern).
Gewerbe zu Wohnen
Aufgrund des Homeoffice- und E-Commerce-Trends stehen viele Büros und Geschäftsräume im Handel leer. Die Umwandlung leerer Gewerbeimmobilien zu Wohnraum soll ab Herbst 2024 gefördert werden. Das Potenzial soll hier bei 235.000 neuen Wohnungen liegen.